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Erika Taube (1933–2020) zum Gedenken

Hartmut Walravens


Seiten 329 - 335

DOI https://doi.org/10.13173/centasiaj.63.1-2.0329




Berlin

1 Hier sei hinzugefügt, dass Anton Schiefner sich in einem Brief vom 7./19. Oktober 1869 an den Märchenforscher Reinhold Köhler ausführlich zur Rolle des Fuchses als Brautwerber äußert. Er weist auf zwei Märchen in Eerö Salmelainens Sammlung Suomen kansan satuja ja tarinoita. II. Helsinki 1854, 47–57: Madon linna (“Die Schlangenburg”) und ebda., 57–66: Kehnon koti (“Das Haus des Bösen”) hin, außerdem auf A. N. Afanaśev: Narodnyja russkija skazki IV. Moskva: Katkov 1858, Nr. 10, S. 32–32: Das Märchen von Buchtan Buchtanovič, sowie Ivan Aleksandrovič Chudjakov: Velikorussija skazki. Moskva; Gradčev 1860–1862. III, Nr. 98, S. 89–92: Stepan Bogatyj. Ein bulgarisches Märchen erwähnt er nach I. A. Chudjakov: Materialy dlja izučenija narodnoj slovesnosti. St. Petersburg: Golovin 1863, S. 5–6. Vgl. H. Walravens, A. Stache-Weiske: Anton Schiefner (1817–1879). Briefe und Schriftenverzeichnis. Wien: Österreichische Akademie der Wissenschaften 2017 (Philosophisch-historische Klasse. Sitzungsberichte 884.), 246ff. Diese Hinweise werden hier erwähnt, weil sie den möglichen Wanderungsweg nach Europa markieren.

2 Johannes Schubert (1896–1976), vielseitiger Orientalist und Bibliothekar, trat besonders als Mongolist und Tibetologe hervor. Vgl. Eberhardt Richter: Johannes Schubert (1896–1976). Namhafte Hochschullehrer der Karl-Marx-Universität Leipzig 5.1984, 66–74, Porträt; H. Walravens: Briefwechsel Johannes Schuberts mit Ernst Schäfer und Bruno Beger. NOAG 175–176.2004, 165–224; H. Walravens: Der Tibetologe Johannes Schubert (1896–1976) im Spiegel seiner Personalakte. NOAG 183/184.2008 [2009], 167–180.

3 Diese wenigen Kongressbesuche waren noch dadurch besonders erschwert, dass Kontakte zu Mongolisten westlicher Staaten zeitweise ausdrücklich untersagt und selbst der Besuch der Referate westdeutscher Kollegen oder objektive Äußerungen über sie mitunter schon unstatthaft waren. Aus solchen Gründen (unter anderem wegen eines Gesprächs mit W. Heissig aus Bonn) wurden auf dem 11. Internationalen Mongolistenkongress in Ulaanbaatar 1970 E. Taube ein geplanter Aufenthalt in der Mongolei von der Delegationsleitung untersagt sowie disziplinarische Maßnahmen angedroht: diese Drohungen wurden zwar nicht realisiert, doch enthält der schriftliche Bericht der Delegationsleitung diesbezüglich Informationen über eine Rüge gegenüber E. T. und ihre Gründe. Dazu: “Bericht” über “Die Konferenz in Ulan Bator” Reg. Nr. MfS 6152/60 “Heinz”, Bd. 6, Blatt 60ff., spez. 77 handschriftl. Eintrag von “Heinz”; ferner: Handakte für GMS 13018/72 “Kristina”, Blatt 66f.: “Treffbericht”. – Nach Mitteilung des Bundesbeauftragten für die Unterlagen des Staatssicherheitsdienstes der ehemaligen DDR vom 22. Mai 2001 wurde der Mongolist Hans-Peter Vietze (1939–2008) unter dem Decknamen “Heinz” als IM (Inoffizieller Mitarbeiter) geführt. Von ihm existieren, wie es scheint, mindestens 19 Aktenordner mit Berichten: BStU, MfS, II/6152/60, “Heinz” (= Archiv-Nr. A 3/85), Bde. 1–9; und BStU, MfS, AIM, 1861/91, “Heinz”, Bde. 1–10. Vgl. zum letzteren Passus Erika Taube: Briefe aus der Mongolei (1966–1987). Leipzig: Leipziger Universitätsverlag 2020, 130–131.

4 Mongoleiwissenschaft in der ehemaligen DDR. II. Karl-Marx-Universität Leipzig, von Manfred und Erika Taube. Mongolische Notizen 9.2000, S. 61.

5 a.a.O., S. 63.

6 In: Sinologische Traditionen im Spiegel neuer Forschungen. Herausgegeben von Ralf Moritz, in Zusammenarbeit mit Mayke Wagner und Wilmar Mögling. Leipziger Universitätsverlag 1993, 179–189.

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